1001km pilgern nach Santiago de Compostela, hier möchte ich einige Worte zu mir schreiben und erzählen wie diese Idee entstand und wie daraus dann das Projekt mit dem Spendenlauf wurde.
Doch zunächst ein paar Worte zu mir: Ich wohne in Speyer, bin seit über 24 Jahren glücklich mit Regina verheiratet und bin stolzer Vater von drei Kindern im Alter von 15, 19 und 23 Jahren. Bei der TE Connectivity hab ich seit 25 Jahren einen guten Job als Maschinenbauingenieur.
Dazu noch ein schönes Eigenheim, da hat man doch allen Grund glücklich zu sein. Eigentlich geht es mir so richtig gut, wie die berühmte Made im Speck. Und das ist genau der Punkt, Du hast alles was Du brauchst um glücklich zu sein und doch bist Du unzufrieden und weißt eigentlich gar nicht so recht warum. Wäre das ein rein technisches Problem, wäre das für mich als Ingenieur einfach, Ursache finden, analysieren, Abstellmaßnahme einleiten... . Und oft macht man die Erfahrung, das sich Probleme erst dann lösen, wenn man sich Ihnen aus Abstand und veränderter Perspektive neu annähert, oder vielleicht einfach mal eine Nacht darüber schläft.
Gefangen in meiner Rolle, in der Familie und auch auf der Arbeit. Alles nur noch aus der Innenperspektive wahrnehmend. Viel zu oft über Kleinigkeiten aufgeregt, damit Familie, Freunde und Kollegen genervt. Es kommt mir vor als ob man sich zunehmend schneller nur noch im Kreise dreht. Online Selbsttest Burnout, fast volle Punktzahl, aber nein das ist die falsche Diagnose, das will ich nicht, das passt nicht zu mir. Dafür fühle ich mich noch zu stark, stark genug um die Fassade aufrecht zu erhalten, auch wenn das was dahinter ist schon längst erodiert ist.
Ich will mehr als nur Fassade sein. Ich muss, was ändern. Ich will wieder lernen mich auch an Kleinigkeit wieder freuen zu dürfen.
So entstand das Bedürfnis nach einer längeren Auszeit. Dank vieler Überstunden und Urlaubstagen wurde dies möglich. Hierfür an dieser Stelle meinem Chef ein herzliches Dankeschön! Danke auch an meine Teamkollegen, die während meiner Auszeit einiges an Mehrarbeit haben.
Ein ganz besonderes Dankeschön an meine Frau Regina und die Kinder Rika, Lars und Ida die ganz selbstverständlich gesagt haben: Mach das!
So machte ich mich an die Planungen. Im Laufe der Recherchen bin ich irgendwann auf einen Bericht von zwei Frauen aus Mannheim gestoßen die den Jakobsweg als Spendenlauf für die Kinderkrebshilfe laufen. Und plötzlich war Sie da die Idee mit dem Spendenlauf, ich wusste das ist mein Ding, das macht Dir Spaß und hier kannst Du mal was zurückgeben. Die oben zitierte berühme Made im Speck will auch mal sozial sein. Jetzt galt es nur noch ein passendes Spendenziel zu wählen.
Im Dezember 23 hatten wir mit dem Posaunenchor in der Speyrer Fußgängerzone für den Kindernotarztwagen gespielt. Nach dem Auftritt kam ich mit dem Vorstand vom Förderverein ins Gespräch und hatte gleich ein sehr gutes Gefühl. Als ich mich dann mit der Vorstandschaft des Fördervereins vom Kindernotarztwagen zu einem ersten Kennenlernen traf, stimmte die "Chemie" sofort.