Auch die schönste Reise geht irgendwann zu Ende. Mit etwas wehmütigen Gedanken gehen wir vom Leuchtturm und KM Null zurück zum Hotel. Kurz bevor wir das Hotel erreichen sehen wir plötzlich Rene, der gute Freund mit dem ich in La Faba den Rasenmäher montiert hatte. Und so ändern wir kurzerhand unseren Weg und steuern gemeinsam die nächste Bar an. Dieses überraschende Wiedersehen muss mit einem Bierchen gefeiert werden.
Am nächsten Tag haben wir noch Zeit die Compostela für Finistère abzuholen und den Strand zu besuchen. Auf dem Dorfplatz fällt mir ein Rollstuhlfahrer auf. Sein Rollstuhl hat Zwillingsreifen und auch jede menge Abzeichen des Caminos. Ob er den Camino gegangen ist? Ich will es wissen und spreche Ihn auf Englisch an. Zu meiner Überraschungen erhalte ich die Antwort in schönstem Schweizerdeutsch. Ja, Siegfried aus Basel ist den Camino Fances gelaufen, besser gesagt gefahren, und das komplett ab Saint-Jean-Pied-de-Port. Er erzählt uns wie er einen doppelt Gehirnschlag erlitten hatte, viele Monate ans Bett gefesselt war und durch hartes Training wieder ins Leben zurückgekehrt ist. Er ist direkt vom Spital bzw. Reha auf den Jakobsweg gestartet. Ein Bein blieb weitgehend gelähmt weshalb er auf den Rollstuhl angewiesen ist aber in dem andern Bein hat er wieder Kraft. Und so konnte er im Rückwärtsgang mit einem Bein schiebend auch größere Steigungen bewältigen. Doch er hatte auch Glück auf der Reise, auf der Route Napoleon ist er abgestürzt und die Polizei und Bergwacht musste in retten. Doch er hat es geschafft und ist nun in Fisterre seit 2 Jahren glücklich angekommen und blickt auf 80 Lebensjahre zurück.