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Etappe 21 Villatuatra KM 503-519

Fünf Uhr, es ist noch mitten in der Nacht, Sonnenaufgang ist erst um 7:12Uhr, und ich stehe fast senkrecht im Bett! Plötzlich ein Lärm und und eine hektische Betriebsamkeit, Rollkoffer rumpeln über den Fliesenboden, laute Stimmen in sehr fremder Sprache. Trotz des Lärms versuche ich noch eine Stunde zu schlafen, was mir tatsächlich gelingt. Als ich um Sieben im Frühstückraum bin ist da nur wenig los und ich kann ganz gemütlich Frühstücken. Die einzigen Spuren es Lärms zur frühen Stunde ist ein große Berg Rollkoffer. Um 8:30 verlasse ich die Herberge fast als Letzter. Für heute hab ich mir nur eine kurze Etappe vorgenommen, nach fast 32km gestern sollen heute 17km bis Villatuatra reichen. Hier habe ich auch ein sehr guten Tipp mit der Albergue Etxeurdina bekommen. Jetzt wo ich da bin kann ich nur sagen, diese Herberge ist einfach super! 

Zuerst bin ich mal Jakobsweg in die falsche Richtung gelaufen, weil ein Stop beim Bäcker und Metzger für das Vesper noch nötig war. Irgendwie ist es lustig, wenn aus allen Gassen und Winkeln Dir Leute entgegenkommen und Du der einzige in der andern Richtung bist. Der Rest von dem Weg ist schnell erzählt. Ich passiere schöne Landschaften, die aber leider manchmal nahe der Autobahn sind. Durch den Autobahnbau ist wohl von dem historischen Weg viel verloren gegangen. Unterwegs habe ich einen 72jährigen Amerikaner getroffen mit dem ich mich während ein paar Kilometern über Politik unterhalten habe. Er macht sich große Sorgen wegen Trump, meint das dieser crazy und unberechenbar wäre. Da in den USA viel zu viele Waffen in Privatbesitz sind hat er Angst das es nach den Wahlen kritisch werden könnte. Auf dem Weg, im Café und auch später in der Albergue hab ich dann nochmal Nadine mit Ihrem Mann getroffen.

Unsere heutigen Etappenpaten sind:

Sönke und Tirza Vogelsberg, in deren Auftrag ich Blechbläser auf dem Camino suchen darf, aber noch nicht gefunden habe.

Oliver Haupt, für den ich rausfinden darf, wie viele Wege ein Mann gehen muss bevor man Ihn ein Mann nennen kann.

Gudrun und Erich Cordes, die in Gedanken dabei sind.

 

Five o'clock, it's still the middle of the night, sunrise is only at 7:12, and I'm standing upright in bed! Suddenly there's a noise and a hectic hustle and bustle, suitcases rumble across the tiled floor, loud voices in a very foreign language. Despite the noise, I try to sleep for another hour, which I actually manage. When I get to the breakfast room at seven, there's not much going on and I can have a leisurely breakfast. The only trace of the noise at this early hour is a large pile of suitcases. At 8:30, I'm almost the last to leave the hostel. I've only planned a short stage for today, after almost 32km yesterday, 17km to Villatuatra should be enough today. I also got a very good tip here about the Albergue Etxeurdina. Now that I'm here, all I can say is that this hostel is simply great! 

First I walked the Way of St. James in the wrong direction because I had to stop at the bakery and butcher for a snack. Somehow it's funny when people come towards you from every alley and corner because you're the only one going in the other direction. The rest of the route is quickly told. I pass through beautiful landscapes, but unfortunately they are sometimes close to the motorway. Much of the historic route has probably been lost due to the construction of the motorway. On the way I met a 72-year-old American with whom I talked about politics for a few kilometers. He is very worried about Trump, he thinks he is crazy and unpredictable. Since there are far too many privately owned weapons in the USA, he is afraid that things could get critical after the elections. On the way, in the café and later in the albergue, I met Nadine and her husband again.

Our sponsors for today's stage are:

Sönke and Tirza Vogelsberg, on whose behalf I am allowed to look for brass players on the Camino, but have not found them yet.

Oliver Haupt, for whom I am allowed to find out how many ways a man has to walk before, you can call him a man.

Gudrun and Erich Cordes, who are in thoughts on the way.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Madeleine (Mittwoch, 24 April 2024 18:42)

    Lieber Bernd, ich lese Deine Etappenberichte so gerne, diese sind witzig und kurzweilig geschrieben, so habe ich das Gefühl "ein bißchen den Weg mit Dir zu gehen, jedenfalls in Gedanken". Also herzlichen Dank und chapeau bzw great , dass Du in der kurzen Zeit bereits über 500 km geschafft hast.

  • #2

    Oliver Haupt (Donnerstag, 25 April 2024 06:55)

    Frage: How man roads must a man....
    Antwort: 1 (und zwar diesen, über den wir die ganze Zeit hier lesen)