Ich verlasse Ruesta das fast verfallene Dorf. Irgendwie morbide, hier verfällt fast alles. Dabei was Ruesta früher mal ein bedeutsame Festung. Gebaut von den Arabern fiel diese jedoch schon im 10Jahrhundert während der Reconquista an Navarra deren Könige die Festung erneuerten und ein Kloster gründeten. 1054 kam Ruesta an Aragonien und wurde wichtige Station auf dem Jakobsweg. Mit diese Gedanken an die Geschichte laufe ich den Weg den Berg hinauf um eine Bergrücken zu queren, in den nächsten 11 Km werde ich wieder auf ein Dorf stoßen. Doch dann tief im Wald ein Knurren, Brüllen, Bellen, ich habe sowas noch nie gehört. Jedenfalls klingt es furchterregend und ich laufe gleich etwas schneller. Ich habe den Sound in meinen Whatapp Status gestellt. Es kamen die unterschiedlichsten Einschätzungen zurück, einer sagte es wäre ein Elefant. Da halte ich jedoch für unwahrscheinlich da die letze Sichtung von Elefanten war 218 vor Christus war als Hannibal hier mit Kriegselefanten durchzog!). Bellende Rehe wurde mehrfach genannt, das die klingen anders. Fuchs halte ich auch für unwahrscheinlich da zu leise. Im Zweifelsfall haben die aktuellen KM - Paten Anne und Martin recht, und die sagten es wäre ein Bär. Im weiteren Verlauf ging es weiter nach Undués de Lerda wo ein kleine Bar zur Entspannung vom Bärenschreck einlud. Nach weiteren flache 10km mit teils heftigem Gegenwind war Sangüesa oder Zangoza erreicht. Die Pilgerherberge war schnell gefunden, ein Anruf und 10 Minuten später war auch schon die Hospitaliera da um aufzuschließen. Hier in der Herberge traf ich ein 91jähriger Italiener, ein Französin und ein Spanier aus Deutschlands siebzehnten Bundesland. Zur Abwechslung habe ich mal selbst gekocht, Nudeln mit Bolognese-Soße. Da ich etwas zu viel gekocht habe, wird der Rest wird morgen mein Frühstück sein.
Ein herzliches Dankeschön an die KM - Paten von heute: Anne und Martin, Christoph M., Cara und Felix und Günter G.
I leave Ruesta, the almost ruined village. It's somehow morbid, almost everything here is falling apart. Ruesta was once an important fortress. Built by the Arabs, it fell to Navarre in the 10th century during the Reconquista, whose kings renovated the fortress and founded a monastery. In 1054, Ruesta came to Aragon and became an important stop on the Way of St. James. With these thoughts of history, I walk up the mountain to cross a ridge. In the next 11 km I will come across another village. But then, deep in the forest, I hear growling, roaring, barking. I've never heard anything like it before. In any case, it sounds terrifying and I immediately walk a little faster. I put a sound in my WhatsApp status. I got a variety of different assessments, one said it was an elephant. However, I think that is unlikely as the last sighting of elephants was in 218 bevor Chr. when Hannibal passed through here with war elephants!). Barking deer were mentioned several times, but they sound different. I also think foxes are unlikely as they are too quiet. If in doubt, the current KM sponsors Anne and Martin are right and they said it was a bear. We then continued on to Undués de Lerda where a small bar invited us to relax from the bear terror. After another 10km flat with a sometimes strong headwind we reached Sangüesa or Zangoza. The pilgrims' hostel was quickly found, one phone call and 10 minutes later the Hospitaliera was there to open the door. Here in the hostel I met a 91-year-old Italian, a French woman and a Spaniard from Malorca. Today I cooked myself, pasta with Bolognese sauce. As I cooked a bit too much, the rest will be my breakfast tomorrow. A big thank you to today's KM sponsors: Anne and Martin, Christoph M., Cara and Felix and Günter G.
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Oli Haupt (Sonntag, 21 April 2024 22:11)
Habe gegoogelt... da laufen ja tatsächlich Bären rum.... �
Thomas Geisselmann (Sonntag, 21 April 2024 22:26)
i' denk', das waren verwilderte Hunde. Trotzdem keine Entwarnung: die sind nit scheu, öfter mal aggressiv und haben immer Hunger.
Bernd Geißelmann (Mittwoch, 24 April 2024 07:46)
Ich habe Sebastian ein Jäger gefragt. Er meinte es wären Rehe. Doch da das nun so gar nicht zur Dramaturgie der Story passt lasse ich diese unverändert!